(aka: weniger Chaos, mehr Wir-Gefühl – und ja, das klappt auch mit Kindern)
Hand aufs Herz: Familienalltag fühlt sich oft an wie Dauer-Feuerwehr. Termine, Wäsche, Brotdosen, Einschlafdramen. Und irgendwo dazwischen denkst du: „So wollte ich das eigentlich nicht leben.“
Genau hier kommt dieses Ritual ins Spiel. Kein Jahresvorsatz-Gelaber. Kein Pinterest-Perfektionismus. Sondern eine Stunde, die eure Richtung klärt – gemeinsam.
Kurzfassung:
👉 Wir erstellen ein Familien-Visionboard.
👉 In nur 60 Minuten.
👉 Mit klarer Struktur, echten Gesprächen und null Bastelstress.
Warum überhaupt ein Visionboard für die Familie?
Bevor wir loslegen, einmal ganz basic – auch für den Kopf, der gerade schon wieder an die nächste Waschmaschine denkt.
Was heißt Visionboard eigentlich?
Ein Visionboard (auch Moodboard genannt) ist eine visuelle Darstellung eurer Wünsche, Werte und Ziele. Bilder, Worte, Farben – alles, was ein Gefühl auslöst.
Nicht „höher, schneller, weiter“, sondern: Wie wollen wir leben?
Visionboard – warum das Ganze?
Weil Visionen sonst im Alltag untergehen.
Ein Visionboard hilft euch:
-
gemeinsam Prioritäten zu setzen
-
Dinge auszusprechen, die sonst nie Platz haben
-
Entscheidungen leichter zu treffen („Passt das zu unserer Vision – ja oder nein?“)
-
Kindern zu zeigen: Deine Meinung zählt.
Und ja: Studien zeigen, dass visualisierte Ziele deutlich häufiger umgesetzt werden. Aber ganz ehrlich?
Schon das Gespräch während des Erstellens ist Gold wert.
Das Problem mit klassischen Visionboards (und warum Familien oft scheitern)
Ich sag’s dir direkt:
Die meisten Anleitungen da draußen sind…
-
zu lang
-
zu esoterisch
-
zu sehr auf Einzelpersonen ausgelegt
-
völlig realitätsfern für Familien
Niemand hat Lust auf einen 4-Stunden-Workshop mit Räucherstäbchen, während die Kinder durchdrehen.
Deshalb:
👉 Dieses Ritual dauert maximal 1 Stunde
👉 ist klar geführt
👉 und funktioniert auch mit ungeduldigen Kindern
Das 1-Stunden-Ritual: Familienvision Schritt für Schritt
Vorbereitung (10 Minuten, nicht mehr)
Du brauchst keine fancy Bastelkiste. Wirklich nicht.
Das brauchst du:
-
1 großes Blatt Papier oder Karton* (DIN A3 oder größer)
-
Stifte* (Filzstifte reichen völlig)
-
alte Zeitschriften oder ausgedruckte Bilder
-
Kleber & Schere
👉 Abkürzung fürs Leben:
Ein einfaches Bastelset für Kinder* spart Nerven und Diskussionen.
Optional (für Minimalisten & Digital-Fans):
-
Tablet oder Laptop
-
Canva oder Pinterest zur Bildsuche
-
Visionboard digital erstellen und ausdrucken
(Ja, dazu gleich mehr bei „Wo Visionboard erstellen?“)

Phase 1: Ankommen & Rahmen setzen (5 Minuten)
Setzt euch zusammen. Handy weg. Fernseher aus.
Sag sowas wie:
„Wir nehmen uns jetzt eine Stunde Zeit, um zu überlegen, wie wir das kommende Jahr als Familie leben wollen. Nicht perfekt. Sondern so, dass es sich gut anfühlt.“
Wichtig:
-
Keine Bewertungen
-
Kein „Das geht eh nicht“
-
Jede Meinung zählt – auch die der Kleinsten
Phase 2: Die richtigen Fragen stellen (15 Minuten)
Jetzt kommen wir zu den Fragen, die alles verändern.
1. Wie soll sich unser Familienalltag anfühlen?
Nicht: Was wollen wir haben?
Sondern: Wie soll es sich anfühlen?
Beispiele:
-
ruhig
-
verbunden
-
fröhlich
-
weniger Stress
-
mehr Zeit zusammen
-
weniger Streit am Morgen
👉 Tipp: Schreib die Gefühle groß in die Mitte eures Visionboards.
2. Was wollen wir im neuen Jahr mehr?
Lasst jeden sagen, was er sich wünscht:
-
mehr gemeinsame Mahlzeiten
-
mehr Ausflüge
-
mehr Zeit draußen
-
mehr Struktur
-
mehr Leichtigkeit
Kinder sagen hier oft die ehrlichsten Sachen. Lass sie.
3. Was darf weniger werden?
Mega wichtiger Punkt – wird fast immer vergessen.
-
weniger Hektik
-
weniger Termine
-
weniger Bildschirmzeit
-
weniger Streit
-
weniger „müssen“
Auch das gehört aufs Visionboard. Vision heißt nicht nur mehr, sondern auch weniger.
Phase 3: Visionboard gestalten (25 Minuten)
Jetzt wird geklebt, gemalt, geschrieben.
Wie sieht ein Visionboard aus?
Kurz: Es gibt kein richtig oder falsch.
Ein Familien-Visionboard kann sein:
-
bunt und wild
-
minimalistisch
-
voller Bilder
-
fast nur Wörter
-
gemischt
Erlaubt ist, was sich nach euch anfühlt.
Visionboard Ideen speziell für Familien
-
Eine Ecke pro Familienmitglied
-
Symbole statt Texte für kleinere Kinder
-
Farben für Gefühle (z. B. Grün = Ruhe, Gelb = Freude)
-
Gemeinsame Wörter in der Mitte: Zeit, Zusammenhalt, Lachen
👉 Wenn du Inspiration brauchst:
Ein Kinder-Bastelbuch*, ein Sticker-Set mit Symbolen* oder Magazine (Reisen, Wohnen, Natur, Kinder) liefert schnelle Bildideen.

Phase 4: Ein gemeinsamer Leitsatz (5 Minuten)
Zum Abschluss formuliert ihr einen Satz, der eure Familienvision 2026 zusammenfasst.
Beispiele:
-
„Wir nehmen uns Zeit füreinander.“
-
„Unser Zuhause ist ein Ort der Ruhe.“
-
„Wir sind ein Team.“
Schreibt diesen Satz groß und sichtbar auf euer Visionboard.
Dieser Satz ist später euer Kompass. Bei Terminen. Bei Entscheidungen. Bei Stress.
Wo Visionboard erstellen? Analog vs. digital
Analog (Papier & Stifte)
Perfekt für:
-
jüngere Kinder
-
haptisches Arbeiten
-
echtes Miteinander am Tisch
Vorteil:
➡️ Mehr Emotion, weniger Ablenkung
Digital (Canva, Tablet, Laptop)
Perfekt für:
-
ältere Kinder
-
wenig Bastelmaterial
-
klare Optik
Du kannst:
-
ein Moodboard in Canva (es gibt dort Vorlagen ohne Ende) erstellen
-
Bilder aus Pinterest oder Canva sammeln
-
das Board ausdrucken oder als Bildschirmhintergrund nutzen
👉 Mein Tipp:
Digital erstellen, aber ausdrucken und sichtbar aufhängen. Visionen wirken nur, wenn man sie sieht.

Visionboard ist kein Deko-Objekt – so bleibt es lebendig
Hier kommt der Teil, den kaum jemand sagt:
Ein Visionboard bringt nichts, wenn es in der Schublade landet.
So nutzt ihr euer Familien-Visionboard im Alltag:
-
Hängt es sichtbar auf (Küche, Flur, Wohnzimmer)
-
Sprecht 1x im Monat kurz darüber
-
Nutzt den Leitsatz bei Entscheidungen
-
Ergänzt oder verändert es – Visionen dürfen wachsen
👉 Extra-Tipp:
Ein schlichter Bilderrahmen (A3)* schützt das Board und signalisiert: Das ist wichtig.
Häufige Fragen rund ums Visionboard (klar & ehrlich)
Ist ein Visionboard nicht nur Wunschdenken?
Nein – wenn es konkret und emotional ist.
Es ersetzt keine Planung, aber es gibt die Richtung vor.
Ab welchem Alter können Kinder mitmachen?
Ab ca. 3–4 Jahren mit Bildern & Farben.
Je älter, desto konkreter die Wünsche.
Wie oft sollte man ein Visionboard erneuern?
Mindestens 1x im Jahr.
Oder immer dann, wenn sich euer Leben stark verändert.
Fazit: Eine Stunde, die mehr verändert als tausend To-do-Listen
Du brauchst kein neues System.
Keinen perfekten Plan.
Keine Selbstoptimierung.
Du brauchst eine Stunde, in der ihr euch fragt:
Wie wollen wir eigentlich zusammen leben?
Das Familien-Visionboard ist kein Bastelprojekt.
Es ist ein Anker.
Ein Gespräch, das sonst nie stattfindet.
Und oft der Start von genau der Veränderung, die ihr euch schon lange wünscht.
Wenn du magst, kannst du daraus auch ein wiederkehrendes Familienritual machen – jedes Jahr, zur gleichen Zeit.
Ganz ohne Druck. Aber mit Wirkung. 💛
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